Dienstag, 30. März 2010

Zu Gast bei einer Khmerfamilie

Man stelle sich das Mittelalter mit Mobiltelefonen und Motorbikes vor, so erlebten wir unseren Ausflug 7h mit dem Bus ausserhalb der Hauptstadt. Es war herrlich, als waere das Rad erst vor kurzem erfunden worden, fuhren wir mit dem Fahrrad um die kleine Insel Koh Trong inmitten vom Mekong Fluss durch Reisfelder und ueberholten Ochsenkarren, welche mit Heu beladen waren. Die Kinder riefen vor Freude und unsere Gastfamilie war so herzlich. Da man hier von einem Kuehlschrank nur traeumt, wird das Essen jeweils frisch zubereitet, dies macht die Khmerkueche besonders aromatisch. Geschlafen haben wir in einem traditionellen Khmer Haus auf Stelzen direkt am Mekong Ufer zusammen mit der ganzen Gastfamilie im Wohnzimmer auf dem Boden. Mit dem Boot beobachteten wir die seltenen Irrawaddy Flussdelfine, welche in der Trockenzeit hier besonders einfach in den groesseren Flusspools zu finden sind. Vorbei gings an einer vietnamesischen Siedlung, in welcher die Leute in schwimmenden Bambushaeusern wohnen.

Montag, 29. März 2010

Ankunft in Kambodscha - Phnom Penh

Mit der Billig-Airline AirAsia huepften wir von Malaysia in die Hauptstadt von Kambodscha, Phnom Penh. Wir freuten uns sehr auf dieses Land und wurden erneut aeusserst freundlich empfangen und mit dem TukTuk (Mototaxi) zum Guesthouse im Zentrum gefahren. Viele Leute sind arm und die Vergangenheit tragisch. Die Lage beruhigte sich erst vor 20 Jahren. Die Vergangenheit ist kaum in Worte zu fassen und die Geschichte fast nicht nachvollziehbar. Viele Hilfsorganisationen bemuehen sich seit Jahren die sozialen Strukturen zu verbessern. Leider ist die Politik sehr korrupt und viel Geld der Regierung fliesst in falsche Haende. Wie sonst lassen sich die unzaehligen teuren Lexus Gelaendewagen erklaeren, die sich den Weg durch die armen Massen freihupen? Das Land ist voller Gegensaetze. Einserseits besuchten wir den praechtigen Royal Palace und andererseits lernten wir im Tuol Sleng Museum (Foltergefaengnis) und den "Killing Fields" viel ueber die tragischste Zeit Kambodschas von 1975 - 1979. Die Khmer Rouge (kommunistische Guerillabewegung) war in dieser Zeit an der Macht und kostete ca. 2 Millionen Kambodschanern das Leben (1/4 der Bevoelkerung)! Wieso griff da kein anderer Staat vorher ein?

Dienstag, 23. März 2010

Kuala Lumpur - sponsored by Petronas

"Visit Malaysia" lautet der Werbespruch von Malaysia und dem koennen wir nur zustimmen. Kuala Lumpur war ein schoener Abschluss unserer Malaysiarundreise. Als erstes besichtigten wir die Batu Hoehlen, welche als Hindutempel ausgebaut wurden und von einer 43 Meter Murga Statue beschuetzt werden. Dieser Pilgerort wird jeweils anfangs Jahr von ca. 1 Million Hindus ueberflutet.
Das Wahrzeichen der Stadt, die Petronas Towers, kann man stundenlang bestaunen (2 Stunden Schlangestehen fuer einen Besuch der Skybridge im 41. Stock) und ist ein Meisterwerk. Die 452 Meter hohen Tuerme werden das ganze Jahr taeglich von aussen gereinigt, wofuer 14 Personen angestellt sind. Deshalb glaenzen die Tuerme wie frisch polliert. Die Stadt praesentiert sich modern, uebersichtlich und sauber. Dieser Wohlstand ist dem Oelvorkommen zu verdanken, welches durch die staatliche Firma Petronas verwaltet wird.

Freitag, 19. März 2010

It's tea time - Cameron Highlands

Nach dem tropisch-feuchten Klima am Meer freuten wir uns auf die kuehlen Temperaturen der Cameron Highlands auf ca. 1500 m.ue.M. Besonders bekannt ist diese Region fuer ihren ausgezeichneten Tee, welcher bei diesen Bedingungen hervorragend waechst. Wir kletterten heute den ganzen Tag durch die steilen Teeplantagen und trafen immer wieder Teepfluecker bei der sehr strengen Arbeit an. Ein Teepfluecker erntet pro Tag ca. 120kg Tee von Hand. Maschinen im flachen Gelaende erreichen bis 9000kg pro Tag. Der Tee vom Hochland schmeckt jedoch um Welten besser. Alle 3 Wochen werden die frischen Blaetter geschnitten, in der Fabrik gegaert und getrocknet. Unglaublich - allein von dieser Schwarztee Firma werden taeglich weltweit 5.5 Mio. Teetassen konsumiert. Prost!

Penang Insel - Georgetown

Mit dem Bus fuhren wir wieder an die Westkueste und verbrachten 4 Tage auf der ehemals britischen Insel Penang, welche durch eine 13.5 km lange Bruecke mit dem Festland verbunden ist. Unser Zimmer in Chinatown war perfekt gelegen, um das Worldheritage Zentrum zu erkunden. An einem Tag besichtigten wir den schoenen buddhistischen Kek Lok Si Tempel und erfuhren viel ueber diese sympathische Religion, wo die Raeucherstaebchen den ganzen Tag brennen. Besonders interessant ist die Architektur, welche unten chinesisch, in der Mitte thailaendisch und oben burmesisch ist.

Am naechsten Tag wanderten wir durch den Regenwald im Penang Nationalpark an den Monkeybeach. Bereits in den Haengebruecken, weit oben in den Baumkronen sprangen die ersten Affen wie wild um uns herum. Am Strand angekommen verfuetterte Dani seinen Zmittag lieber den zutraulichen Aeffchen.

Montag, 15. März 2010

Pulau Perhentian

Zwei kleine Inseln im Suedchinesischen Meer mit dem Namen Pulau Perhentian dienten Jahrzehnte den Fischern als Zwischenstopp 20km entfernt vom Festland. Vor wenigen Jahren durch Backpacker "entdeckt", boomt der Turismus fast unkontrolliert. Denn dies hat auch seine Gruende: das Meer ist tuerkisblau, die weissen Sandstraende romantisch und die Unterwasserwelt gewaltig! So haben auch wir uns fuer 3 Tage von diesem Paradies faszinieren lassen. Die kleinen Bungalows sind praktisch die ganze Saison ausgebucht, denn dieser Geheimtipp hat sich bereits zum Reiseziel jedes Malaysiareisenden entwickelt. Trotzdem ist der Ort einfach fantastisch!

Weiterhin sind wir von Malaysia sehr begeistert, das zu 60% muslimische Land ist freundlich, hilfsbereit und ehrlich wie wir es selten in einem andern Land erlebt haben. Beim Betreten eines Gasthauses muessen die Schuhe abgezogen werden, viele Frauen tragen ein Kopftuch, Alkohol ist unter Muslimen ein Tabu (deshalb nur teuer beim Chinesen erhaeltlich) und auch das Kartenspiel mit zwei Oesterreichern wurde uns im Restaurant verboten. Die Regeln sind strickt, doch dafuer die Preise ueberall gleich und fair - einfach ein schoenes Ferienland, so merkwuerdig es auch toent.

Taman Negara National Park

Mit einem langen motorisierten Kanu fuhren wir 5 Stunden auf dem Sungai Tembeling Fluss ins Herzen eines der aeltesten Regenwaelder der Erde. Mit 5 weiteren Turisten und einem jungen Guide erkundeten wir Hoehlen mit Fledermaeusen und marschierten durchschwitzt in zwei Tagen 18km durch den 130 Mio. alten Regenwald, mit der grossen Hoffnung, wilden Elefanten oder einem malaysischen Tiger zu begegnen. Leider ist dies eher unwahrscheinlich und wir erfreuten uns ueber jede Tierspur und die Elefanten- und Tigerkots auf dem Weg. Allein in Malaysia wurden 98% des Tigerlebensraumes durch Palmoelplantagen vernichtet. Uebernachtet haben wir in einer gigantischen Hoehle, welche in der Regenzeit von Elefanten behaust wird, wo uns nach der Daemmerung Ratten und Wildkatzen besuchten und wir danach mit einem Auge offen weiterschliefen. Mit dem Junglezug fuhren wir anschliessend an die Tour in 7 Stunden an die Nordostkueste Malaysias.

Samstag, 6. März 2010

Welcome to Malaysia - Welcome to Melaka

Mit einem Lachen im Gesicht wurden wir nach 4.5h Busfahrt in Melaka (Malaysia) begruesst. "Welcome to Melaka" rufen uns viele Einheimische entgegen und sind sehr stolz auf die Aufnahme ihrer Stadt im 2008, als UNESCO Weltkulturerbe. Wir fuehlen uns richtig wohl und erkundeten heute interessiert mit dem Trishaw (Fahrrad inkl. Fahrer) die Altstadt, Chinatown und die traditionellen malaysischen Haeuser. Auch die Kueche ist ein Traum! Nyonya - heisst die chinesisch-malaysische Kueche, wofuer die Stadt besonders bekannt ist. Unser heutige Znacht war eine Art Satayfondue mit Kingprawns, Fleisch und Gemuese.

Unser Tor nach Asien - Singapore

Zuerst herzlichen Dank an Stevie (Nathalies Cousin) fuer die grandiose Beherbergung in Singapore. In dieser boomenden Hafenstadt koennte man Wochen verweilen. Die Stadt entspricht jedoch nicht dem, was man unter Asien erwartet, denn alles ist wirklich sehr sauber und geordnet. Wir sind fasziniert, wie sich dieser 5 Mio. Stadtstaat entwickelt hat und wie Chinesen, Malaysier, Inder und Europaeer zusammenleben. Dank dieser kulturellen Vielfalt ist die Auswahl an asiatischem Essen fast unbegrenzt und die verschiedenen Tempel, Kirchen und Moscheen (mit Minarett) eindruecklich zu entdecken. Die Stadt wird fuer die Zukunft noch touristischer, denn im Bau ist ein Universal Studio, Resorts World Sentosa und Mega Casino, deren Baustellen vom 165 Meter hohen Riesenrad ersichtlich sind.

Dienstag, 2. März 2010

Reisestatistik nach 4 Monaten Suedsee, Neuseeland und Australien

Uebernachtungspreise fuer 2 Personen:

Cook Inseln
35 - 40 Fr. Doppelzimmer

Neuseeland
0 - 25 Fr. Campen
37 - 55 Fr. Hostel Auckland

Fiji
62 - 120 Fr. fuer Bure (Palmenbungalow) mit Vollpension

Australien
0 - 31 Fr. Campen
46 - 66 Fr. Hostel Sydney und Brisbane

Saemtliche Reisekosten (Durchschnitt seit Reisebeginn vor 239 Tagen) fuer 2 Personen pro Woche 1150 Fr.

Nervoese Erlebnisse:

Unser Fahrzeug versank im Sand direkt am Meer bei hineinkommender Flut und kein Mensch weit und breit. Zum Glueck kamen zwei Fischer nach 30 Minuten, welche uns mit Seil befreiten. Sandfliegen in Neuseeland, Fliegen und Mossies (Moskitos) in Australien - echt ein Grund um nicht hierhin auszuwandern :-)

Schoenste Erlebnisse:

Straende, Unterwasserwelt, Wandern in Neuseeland, Milford Sound, Flinders Ranges Nationalpark, Uluru, Wildlife, Natur - einfach fantastisch...

Montag, 1. März 2010

18'300 km Wicked Camping

Nachdem wir ja bereits in Neuseeland fuer 1 Monat (6000km) mit dem Camper unterwegs waren, schliessen wir unser Camperleben nach 2 Monaten (12'300km) Australien ab. Man gewoehnt sich also sehr schnell an dieses Zigeunerleben, obwohl es eine grosse Umstellung zum Backpackerleben in Suedamerika war. Auf den Fotos seht ihr wie unser Alltag ausgesehen hat. Von den vielen Buschcampingplaetzen, waren viele in Nationalpaerken und oft gratis oder sehr guenstig.

Fuer die Waesche fuhren wir alle zwei Wochen auf einen gutbestueckten Campingplatz. Geduscht wurde in Fitnesscentern, Schwimmbaedern oder an einem der tausenden Beach-Duschen. Da wir nur eine Kuehlbox hatten, benoetigten wir fuer die ganze Zeit ca. 200kg Eis, welches hier an jeder Ecke verfuegbar ist. Heute haben wir unseren Rucksack wieder gepackt und sind bereit fuer das Abenteuer Asien.

Ostkueste Australiens

Sehr gemuetlich reisten wir die letzten paar Tage der Cooloola, Fraser und Sunshine Coast entlang. Nach der eindruecklichen Begegnung mit den wilden Humpback Delfinen im Hafen von Tin Can Bay, freuten wir uns auf das Bushcamping rund um die groesste Sandinsel der Welt - Fraser Island. Der Fisch, welchen wir einem der Delfine verfuetterten, war teurer wie unser Fischfillet am Vorabend (soviel zum Turismus an der Ostkueste). Naja, wir hatten trotzdem beide Freude. Eigentlich wollten wir mit unserem Camper zuerst selbst auf die Fraser Island, doch da die Sandwege uebel zu befahren sind und wir bereits ziemlich oft Offroad unterwegs waren, entschieden wir uns fuer einen gefuehrten Zweitagestrip. So konnten wir beide die Insel besser geniessen, denn bereits am Vortag kamen wir mit unserem Camper eine Sandduene fast nicht mehr hoch. Die Fraser Insel war traumhaft, mit dem fuer uns ersten Gewaesser in Australien, wo man gefahrenlos baden kann. Denn ueberall sonst in Australien lauern Gefahren wie Quallen, Haifische, Steinfische, Krokodile oder sonstige Turistenfallen. Gleich neben der Fraser Insel fanden wir auf dem Inskip Point einen herrlichen Buschcampingplatz, wo wir uns 3 Tage verweilten. Letztes Ziel in Australien war Brisbane, wo wir nach der Stadtbesichtigung nochmals einen Koalatag fuer Nathalie einlegten und Dani sich mit den Kaenguruhs auseinandersetzte.

Abgabekilometerstand: 12'297 km (Dieselverbrauch: 1400 Liter)