Donnerstag, 27. August 2009

Belem - Amazonas - Manaus

Nach 3 Tagen Sightseeing in der "Mangobaumstadt" Belem haben wir unsere Tickets fuer die 6 taegige Amazonasfahrt gekauft. Wir werden morgen starten und in der Haengematte die 1000km nach Manaus hochfahren. Die Busfahrt nach Belem war durch die Nacht - jedoch mit einem eindruecklichen Erlebnis vor dem Start der 12-stuendigen Fahrt. Der Fahrer begruesste die Gaeste des Busses, erklaerte die Notausgaenge und betete zum Schluss ein "Vater Unser" mit dem ganzen Bus, bevor er losfuhr. Wir gurteten uns danach sofort an - da wir annahmen die Strecke ist gefaehrlich! Am naechsten Morgen sind wir jedoch puenktlich um 8.00 Uhr in Belem, dem Tor zum Amazonas angekommen.

Die Stadt ist sehr modern und lebendig. Fuer uns spannend ist der Ver-o-Peso Markt, auf welchem am Morgen riesige Fische ankommen, spezielle Amazonasfruechte und traditionelle Heil- und Naturkraeuter verkauft werden. Da es in der Amazonas Bier Brauerei am Hafen kein kleines Degustationsset gibt, musste Dani halt von jedem Bier gleich ein Pint bestellen, was der Kellner nicht verstand.

Heute besuchten wir die sehr schoene Basilica, in der jeweils im Oktober mit 2 Millionen Personen das groesste Pilgerfest gefeiert wird. Im Zoologischen Garten informierten wir uns ueber die Fauna und Tierwelt, welche uns im Amazonas erwarten wird. Begruesst wurden wir durch ein Faultier an der ersten Palme. Jetzt gehen wir an den Markt um unsere Haengematten zu kaufen und packen das Gepaeck fuer die Flussfahrt. Grundsaetzlich laesst sich hier in Brasilien ueber jeden Preis verhandeln, egal was gekauft oder gemacht wird. Morgen gehen wir 3 Stunden vor Abfahrt auf das Schiff, damit wir nicht 6 Tage neben dem Motor oder der Toilette mit viel Laerm und Gestank schlafen muessen.

Lencois Maranhenses Nationalpark

Montag, 24. August 2009

Sandduenen Trekking

Die letzten 5 Tage waren wir von der Aussenwelt komplett abgeschnitten und befanden uns in der einzigen Wueste von Brasilien (Lençóis Maranhenses Nationalpark, 1550 Quadratkilometer). Mit einem kleinen Fischerboot tuckerlten wir mit dem Gepaeck nach Atins. Wir planten von dort einen Tagesausflug in die Duenen und danach mit dem Boot 6 Stunden zueruck an den Ausgangspunkt. Dies aenderte sich jedoch sehr schnell, als wir am naechsten Morgen einen ehemaligen Fischer kennenlernten, welcher sich als unser Guide anbot und uns dann zu Fuss in den Park fuehrte. Als er Dani auf einer von Hand gezeichneten Karte von einer 3-Tagestour quer durch die ganze Wueste erzaehlte, war er sofort begeistert und musste nur noch Nathalie dafuer ueberreden. Mit moeglichst wenig Gepaeck und 6 Liter Wasser starteten wir um 4 Uhr morgens Richtung erste Oase, wo wir in Haengematten bei einer lokalen Familie uebernachteten. Da es kein Strom und Leitungswasser gab, wurde jeweils bei Ankunft in den zwei Oasen gleich ein Huhn frisch fuer uns geschlachtet. Saemtliche acht Kinder der Familie schauten uns fragend bei allem zu. Weiteres Wasser entnahmen wir den vielen Lagunen, denn das Wasser aus den Brunnen der Familien war braun und faulig (wir bedankten uns jedoch freundlich jeden Morgen
fuer die braune Petflasche). Nach total 20 Stunden Marschzeit (barfuss) erreichten wir das Ende der Wueste und genossen ein Bad in einer strahlend blauen Lagune. Wir sind fasziniert ueber dieses Erlebnis und erstaunt wie viele Leute hier in Brasilien mit sehr wenig gluecklich leben. Mit dem 4x4 Toyota gings danach durch Fluesse und holprige Sandstrassen zurueck in die naechste Stadt, wo wir unser Gepaeck bekamen. Es ist schoen, wenn wir hier die lokalen Familien und Guides finanziell direkt unterstuetzen koennen und nicht alles Geld durch grosse Touragenturen oder Hotelgruppen ins Ausland versickert. Im Moment erkunden wir die schoene koloniale Altstadt von Sao Luis, bevors morgen Abend mit dem Nachtbus nach Belem weiter geht.

Sonntag, 16. August 2009

Arbeitstag von Freimayer

Bei den vielen Duenenwanderungen finden wir immer wieder Lagunen zum Baden, Entspannen und Fisch essen. Es macht jedoch
auch Spass mit dem Strandbuggy am Meer entlang zu fahren. Wir geniessen gerade die Zeit in Parnaiba und erkunden das
tierreiche Parnaiba-Delta, in welchem taeglich tausende von Flusskrebsen gefangen werden. Natuerlich haben auch wir im
Restaurant diese ulkigen Tiere mit dem Hammer zerlegt und gegessen. Doch der lange Aufwand lohnt sich fast nicht, denn
diese Dinger haben fast kein Fleisch. Die letzten drei Tage wohnten wir im Chalet Suico bei einem Schweizer, wo wir den
1. August nachfeierten.

Mittwoch, 12. August 2009

Sandduenen Nationalpark und Seepferdchen

Die letzten Tage verbrachten wir in Jericoacoara, einem sehr abgelegenen Fischer(touristen)dorf, inmitten von
Sandduenen. Die Zufahrt ist nur mit einem 4x4 moeglich. Die Straende sind fantastisch und die Duenen bezaubernd mit
Sicht auf die Sonnenuntergaenge ueber dem Meer. Am Tag machten wir Wanderungen ueber Duenen oder Ausfluege mit dem
Strandbuggy 50km dem Strand entlang an Lagunen und Mangrovenfluessen, in welchen Seepferdchen leben. Auf einer
Bootstour haben wir diese herzigen Tierchen sehr vorsichtig aus dem Wasser zur Beobachtung genommen und danach
gegessen. Nein - natuerlich wieder in den Fluss ausgesetzt, exakt am selben Ort, damit sie ihren Partner wieder finden.

Freitag, 7. August 2009

Herzlicher Abschied - Weiterreise nach Piripiri

Waehrend zwei Tagen besuchten wir mit Padre Joao diverse Entwicklungsprojekte. Wir sind sehr beeindruckt, wie
hervorragend hier Spenden und staatliche Hilfen umgesetzt werden. Nach einem Ueberraschungsabschiedsessen mit den
freundlichen Leuten, welche wir in dieser Woche kennengelernt hatten, reisten wir weiter. Bevors wieder ans Meer geht,
besuchten wir heute den Nationalpark Sete Cidades und uebernachten in der keinen Stadt Piripiri. Der Park war sehr
eindruecklich mit speziellen Steinformationen, Wasserfaellen, Wandmalereien und Naturpools. Beim Wandern mit dem Guide
beobachteten wir Papageien und am Abend kamen die Leguane von den Baeumen herunter um zu essen - gingen jedoch schnell
wieder hoch, als wir zu nahe kamen. Morgen ist unser erster Monat bereits vorbei und wir sind mit riesiger Freude am
Reisen. An unseren neuen Beruf als Weltenbummler haben wir uns bereits gewoehnt.

Montag, 3. August 2009

Bundesstaat Piaui auf Reise

Das vergangene Weekend war fuer uns sehr emotionell und spannend. Der ganze Bundesstaat Piaui traf sich mit Vertretern
von verschiedenen Ortschaften in Corrente. Wir fuhren mit den 3 Cars von der Ortschaft Oeiras mit und wussten nicht
recht was uns erwarten wird - nur die Distanz von ca. 750km war uns bekannt. Da wir die Strassenbedingungen nicht
mitrechneten, benoetigten wir fuer die Hinfahrt schlussendlich 15 Stunden. Der Busfahrer (immer der selbe) fuhr perfekt
und mit den vielen Loechern schlief er sicher nicht ein. Am Zielort wurden unsere Buse von jubelnden Leuten empfangen
und saemtliche Personen wurden bei lokalen Familien untergebracht und verpflegt. Nach dem Nachtessen wurde im Zentrum
gefeiert. Morgens um 4 Uhr versammelten sich saemtliche 5000 Leute aus dem ganzen Bundesstaat auf dem Dorfplatz fuer
einen 1 stuendigen Marsch mit anschliessender Messe - alles unter dem Thema: Wasser (knapp) und Erde (trocken). Wir
sind ueberwaeltigt wie gastfreundlich und herzlich die Leute hier sind. Wir, als einzige Touristen in dieser Gegend,
wurden den ganzen Tag fotografiert. Die Heimreise mit unserem Car (Tachostand bei 2 Mio. Kilometern!) war nach einem
Motorenschaden etwas laenger, doch nach 21 Stunden trafen wir heute Morgen wieder in Oeiras ein.